Der Berner Sternenmarkt 2019 ist viel rollstuhlgängiger

Der Berner Sternenmarkt hat wieder geöffnet! Er ist wunderschön, und im Rollstuhl viel besser zugänglich als letztes Jahr. Schön, dass die Organisatoren zugehört und unsere Verbesserungsvorschläge zu Herzen genommen haben. Vielen Dank!

Der «Sternenmärit» scheint dieses Jahr noch grösser und noch schöner zu sein. Das liegt auch am subjektiven Eindruck. Denn dieses Jahr wurden die Verbindungswege und Pavillons aus Holz so gebaut, dass sie mit dem Rollstuhl befahrbar sind. Wir gelangen damit auch an die Stellen, die wir letztes Jahr nicht befahren konnten. Überall befinden sich Rampen, so dass zum Beispiel auch das grosse Fondue-Chalet erreichbar ist. Wir haben einen Blick hinein geworfen und es ist wirklich RIESIG! Das «rassige Berner Chili-Sauerkraut-Fondue» müssen wir unbedingt mal probieren.

Vor allem ist die Stimmung auf dem Sternenmarkt toll. Ob’s an der Vorweihnachtszeit oder dem besonders netten Publikum liegt, aber die Leute passen besser auf als anderswo in der Stadt Bern. Trotz der vielen Personen gerade nach Ladenschluss kommen wir auch im Rollstuhl überall gut durch.

Zwar gibt es noch ganz wenige Holzunterstände mit Stufe. Aber da gibt es daneben genügend Tische und Sitzgelegenheiten, die von Menschen im Rollstuhl benützt werden können.

Natürlich ist der Weg nach oben auf den Hügel und zu den Essensständen immer noch gleich steil wie zuvor. Die Topografie der Kleinen Schanze lässt sich natürlich nicht ändern. Aber beide Strässchen sind geteert. Mit dem richtigen Schuhwerk schaffen es halbwegs trainierte Schieberinnen und Schieber, auch einen Handrollstuhl nach oben zu bringen. Besondere Vorsicht ist dann auf dem Weg nach unten geboten. Da bietet sich der hintere Weg an, der zwar ein bisschen länger, aber weniger steil ist (oder uns zumindest so vorkommt).

Behindertentoilette mit Eurokey

Eine neue Metallrampe führt zur fest installierten Toilette. Diese lässt sich mit dem Eurokey öffnen und kostenlos benutzen. Der nasse Boden stammt übrigens nicht von einem Malheur des Vorbenutzers, sondern gehört zum Selbstreinigungsvorgang des Toilettenhäuschens.

Jetzt ist die Stadt Bern in der Pflicht

Optimierungspotenzial gibt es fast keines mehr. Einzig die wenigen Kabelkanäle sind für Handrollstühle mit geringer Bodenfreiheit beim Fussbänkchen schlecht passierbar. Das liegt aber nicht an den Organisatoren, sondern an der fehlenden Verfügbarkeit von Kabelkanälen mit breiteren Auf- und Abgängen bei Event-Material-Vermietern.

Nachtrag: Der abgebildete Kabelkanal bei der Bar ganz hinten an der Europa-Allee wurde in der Zwischenzeit anders platziert, so dass hier die «Bahn frei» ist. Sowieso wollen die Organisatoren nächstes Jahr noch besser darauf achten, Kabel wenn möglich in der Höhe durchzuführen und nicht mehr entlang des Bodens, so dass sich das Problem gar nicht mehr stellt. Super, wir freuen uns!

Jetzt ist die Stadt Bern in der Pflicht. Denn die Holzrampe beim Eingang zum Sternenmarkt ist überhaupt nur nötig, weil ein abgesenktes Trottoir fehlt. Dasselbe gilt für den halbrunden Pavillon auf dem Hügel. Der etwa 10 cm hohe Absatz zieht sich über die ganze Breite hin. Die Stadtverwaltung sollte es sich baldmöglichst auf die Pendenzenliste schreiben, an beiden Orten das Trottoir abzusenken und damit eine ganzjährige Rollstuhlgängigkeit zu gewährleisten.

Unbedingt besuchen!

Der Berner Sternenmarkt 2019 ist wunderschön und lässt ganz viel Weihnachtsstimmung aufkommen. Wir waren schon zwei Mal dort und gehen am kommenden Wochenende erneut hin. Marroni, Momos und Waffeln haben wir bereits gegessen, den Bandito Burrito wollen wir unbedingt noch probieren. Und eben auch noch das Fondue. Es gibt auch jedes Mal neue Verkaufsstände zu entdecken, da ein paar davon wöchentlich wechseln.

Der «Sternenmärit» ist noch bis am 29. Dezember 2019 offen. Wir empfehlen, ihn unbedingt zu besuchen. Die genauen Öffnungszeiten und weitere Informationen sind auf der Webseite www.bernersternenmarkt.ch ersichtlich. Wir empfehlen einen Besuch vor Ladenschluss, wenn es noch nicht so viele Besucherinnen und Besucher hat.

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