Ladestationen: Der Blick ins Ausland
Die britischen Behörden haben erkannt, dass nicht nur Behindertenparkplätze und Ladestationen, sondern auch Behindertenparkplätze mit Ladestationen nötig sind. Beim Besuch einer Freundin in Somerset hat sie uns voller Stolz den neuen Parkplatz im Städtchen gezeigt. In der Reihe mit Ladestationen befindet sich eine Ladestation, die als rollstuhlgängiges Parkfeld ausgestaltet ist und Menschen mit Behinderungen vorbehalten ist.
Zuvor schon ist uns auch in der Battersea Power Station, dem ikonischen ehemaligen Elektrizitätswerk in London, das zum Einkaufszentrum umgestaltet wurde, ein kombinierter Ladestation-Behindertenparkplatz aufgefallen.
Sowieso sind wir gerne in Grossbritannien unterwegs. Denn dort sind Menschen mit Behinderungen völlig selbstverständlich in der Gesellschaft integriert, und ihre Bedürfnisse werden genauso selbstverständlich berücksichtigt. So müssen bis auf wenige Ausnahmen sämtliche Restaurants einen hindernisfreien Zugang und eine rollstuhlgängige Toilette aufweisen – und das nicht erst bei einem baubewilligungspflichtigen Umbau wie in der Schweiz (also: fast nie). So hatte uns schon vor vielen Jahren an einem kleinen Literatur-Festival in Wales das rollstuhlgängigste mobile WC beeindruckt, das wir je gesehen haben.
Aber auch beim Parkieren sind die Briten Spitze. In Supermärkten und Einkaufszentren gibt es häufig gleich ganze Parkplatzreihen, teilweise auch ganze Parkplätze in Innenstädten, die den Inhaberinnen und Inhabern eines «Blue Badge», wie hier die Behindertenparkkarte genannt wird, vorbehalten sind. Besonders auffällig ist dabei, dass die Parkfelder genauso lang und breit sind wie alle anderen Parkfelder. Der Unterschied liegt dazwischen: Sperrflächen halten die einzelnen Autos auf Abstand zueinander. Die Sperrflächen sind so bemessen, dass sie ausreichend Platz zum Öffnen der Türen und zum Transferieren bieten. Sie befinden sich häufig auf beiden Seiten, teilweise auch nur auf einer Seite. Sie zeigen klar, dass man hier nicht parkieren darf.