Stillstand auf der Autobahn – und jetzt?

Meine Schwester steht im Stau. Nichts geht mehr. Die komplette Autobahn vor ihnen ist gesperrt, Dauer unbekannt. Und jetzt? Während sie und ihr Mann einfach über die Leitplanke steigen können, wenn die Blase drückt, hätten Menschen im Rollstuhl (ohne Blasenkatheter) hier ein Problem.

Natürlich soll man nicht immer vom Schlimmsten ausgehen. Aber mit dem Rollstuhl sind meine Frau und ich ein wenig Kontrollfreaks – wir sind gerne auf alle möglichen Situationen vorbereitet. Was könnten wir in einem solchen Fall tun?

Nach ein wenig Recherche im Internet finden wir ein Produkt namens «TravelJohn». Es ist ein Urinalbeutel zur einmaligen Verwendung, der sich für alle Geschlechter eignet. Er enthält ein Granulat, das Flüssigkeit sofort in ein festes Gel umwandelt. Nach dem Gebrauch ist der Beutel geruchsarm und dicht und kann ganz einfach im Hausmüll entsorgt werden.

Bleibt nur noch die Frage, wie der Beutel am besten angewendet werden könnte. Am ehesten würden wir mit der Decke, die wir immer im Kofferraum dabei haben, einen Sichtschutz improvisieren. Dazu könnten wir das eine Ende der Decke in der hinteren Türe einklemmen und jemanden aus einem anderen Auto bitten, das andere Ende zu halten. So hätten wir dann wenigstens ein bisschen Privatsphäre, um den Beutel in Position zu bringen.

Natürlich hoffen wir, dass wir TravelJohn nie einsetzen müssen. Aber sicherheitshalber haben wir ein Dreierpack bestellt. Es ist in Drogerien oder zum Beispiel bei McDrogerie, Galaxus oder Brack für 10-15 Franken erhältlich. Das wird in Kürze zu unserer ständigen Ausrüstung im Auto gehören.

Nach einer Stunde sind die Unfallfahrzeuge wenigstens teilweise weggeräumt und meine Schwester und ihr Mann können endlich wieder weiterfahren.

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