Erste hindernisfreie Tramhaltestelle in Basel wird in Betrieb genommen
Heute Montag, 22. Juli 2013, wird in Basel die erste hindernisfreie Tramhaltestelle in Betrieb genommen. Sie verfügt über eine höhere Haltekante und einen geringeren Abstand zum Tram, was nicht nur Rollstuhlfahrern den Einstieg erleichtert. Sie sind nun endlich nicht mehr auf die unsägliche Klapprampe angewiesen, die vom Tramführer von Hand ausgeklappt werden musste, um ein- und aussteigen zu können – was immer zu viel Aufmerksamkeit und Unmut wegen möglicher Verspätung des Trams geführt hatte.
Bild: TeleBasel
Neben dem selbständigen Zugang für Rollstuhlfahrer ist die neue Lösung „auch bequemer für alle mit Kinderwagen, Gepäck, an Krücken oder auch für die ganz normalen Fahrgäste“, wie Adrienne Hungerbühler, Projektleiterin Mobilitätsplanung, Amt für Mobilität, auf TeleBasel erzählt. Da fragt man sich wieder einmal: Warum nicht gleich so? Ist es gut, dass die Stadt Basel ihre erste hindernisfreie Tramhaltestelle mit Medienmitteilung und Testbetrieb für Behindertenorganisationen feiert, oder hätte sie dies nicht lieber still und heimlich getan, weil es tatsächlich bis ins Jahr 2013 dauerte, bis es endlich soweit war?
Schade auch, dass im selben Beitrag bemängelt wird, wie unpraktisch die neue Tramhaltestelle für Velofahrer sei. Velofahrer hätten nur noch 70 cm zwischen Tramhaltestelle und Tramschiene. Sie müssten sogar auf den Raum zwischen den Schienen ausweichen! Sorry, liebe Velofahrer, aber das interessiert hier wirklich niemanden. Ihr habt gelernt, in einer Stadt voller Tramgleise zu fahren, dann ist das jetzt auch kein Problem.
Während den nächsten zehn Jahren werden nun auch die übrigen 212 Tramhaltestellen umgebaut, so wie es das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) verlangt. Schade, dass wie häufig ein Gesetz nötig ist und der Umbau nicht auf Einsicht und freiwilliger Basis der Verkehrsbetriebe – nicht nur in Basel – erfolgt.
Links zur ersten hindernisfreien Tramhaltestelle in Basel:
