Hanglift oder Rampe für den Bärenpark?

Von den Varianten für einen behindertengerechten Zugang zum Bärenpark sind zwei übrig geblieben: ein Hanglift und eine halb so steile Rampe wie die bestehende. Diese beiden Varianten haben die Stadtbauten Bern und die Stadt beim Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland zur Vorprüfung eingereicht. Dies war in der BernerZeitung vom 21. Januar 2010 zu lesen.

Auch wir sind grosse Fans von Ursina und Berna und haben den Bärenpark schon mehrmals besucht. Was für Gehbehinderte leider wirklich nicht einfach ist. Ich habe mich deshalb gleich mit folgendem E-Mail an den Regierungsstatthalter Christoph Lerch sowie an die Stadtbauten Bern gewandt:

Sehr geehrter Herr Regierungsstatthalter

Ich habe heute der BernerZeitung entnommen, dass Sie zurzeit prüfen, ob die Stadt ein Projekt für einen Hanglift oder eine flachere Rampe für Behinderte beim Bärenpark ausarbeiten soll. Als direkter Betroffener erlaube ich mir, Ihnen meine Gedanken dazu mitzuteilen.

Eine flachere Rampe verlängert den zurückzulegenden Weg enorm und ist weder für Selbstfahrer noch für Begleitpersonen zumutbar. Haben Sie schon mal jemanden im Rollstuhl auch nur eine leichte, längere Steigung hinaufgestossen?

Ein Hanglift wäre natürlich eine gute Lösung. Probleme sehe ich aber bei der geringen Kapazität („1 Rollstuhl“ – mit oder ohne Begleitperson?). Denn sicherlich werden auch Leute mit Kinderwagen diesen Hanglift für sich reklamieren. Und Leute mit Kinderwagen gibt es sehr viele. Denen ist die Rampe jedoch zuzumuten, wiegt doch ein Kinderwagen mit Kind max. 10-20 kg, während ein Rollstuhl mit gehbehinderter Person locker 70-80 kg auf die Waage bringt. Die Benützungsberechtigung müsste also klar gekennzeichnet und kontrolliert werden, sonst hält sich niemand daran.

Viel wichtiger wäre es aber, beim Bärenpark endlich Behindertenparkplätze einzurichten. Der am nächsten gelegene Behindertenparkplatz befindet sich am unteren Ende des Klösterlistutzes und ist damit unbrauchbar für einen Besuch des Bärenparks. Dasselbe gilt für die Behindertenparkplätze im Matte-Quartier und beim Schwellenmätteli. Der danach nächste Behindertenparkplatz befindet sich beim Rathaus in der Altstadt. Diese Situation ist unhaltbar. Möglich wären offizielle Behindertenparkplätze etwa entlang des Hangs vor dem Alten Tramdepot oder am unteren, flachen Ende des Aargauerstalden. Hier, auf den jetzigen, kaum genutzten Veloparkplätzen, parkieren wir jeweils notgedrungen.

Daneben sind auch die Gitter im oberen Bereich des Bärenparks nicht optimal. Als Rollstuhlfahrer hat man diese immer im Blick. Auch kann man nur gerade (also mit 90°-Winkel zum Gitter) hindurchschauen, nicht schräg. Das Blickfeld ist damit erheblich eingeschränkt.

Ich hoffe, dass Sie diese Gedanken dabei unterstützen, den richtigen Entscheid zu treffen.

Mit freundlichen Grüssen

Leider warte ich noch auf eine Rückmeldung.

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