Beliebtes Bärenpark-Bähnli

Die Bären sind wieder zurück und seit dieser Woche ist das BäreBähnli im Bärenpark Bern in Betrieb. Damit können nun auch Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer zum unteren Teil des Bärenparks gelangen. Wir haben den Lift ausprobiert und zum ersten Mal den Ausblick vom Aare-Ufer her genossen.

Schon von weitem wird klar: Der Lift ist beliebt. Es gibt kaum mehr jemanden, der die Treppe hinauf- oder hinuntergeht. Eine Familie mit Kinderwagen lässt uns den Vortritt. So rücksichtsvolle Menschen sind in der Schweiz leider selten. Hier fehlt definitiv eine Tafel, welche die Benutzer bittet, Personen mit einer Gehbehinderung den Vortritt zu lassen. Aber vielleicht folgt eine solche ja noch.

Am Aare-Ufer ist es angenehm ruhig dafür, dass man mitten in der Grossstadt ist. Schade, dass der Uferweg beim Brückenpfeiler endet. Wir benutzen die Gelegenheit und spazieren in die andere Richtung durch den herbstlichen Wald. Auf dem Rückweg blicken wir den schrägen Weg hoch, den wir vor dem Lift hätten nehmen müssen. Er ist wirklich viel zu lange und steil für Rollstuhlfahrer.

Auch auf dem Weg hinauf müssen wir nicht lange auf den Lift warten. Einige Leute müssen jedoch wieder aussteigen: Obwohl wir nur acht durchschnittliche Erwachsene und zwei kleine Kinder sind, zeigt der Lift Übergewicht an.

Gemäss der Medienmitteilung steht der Lift tagsüber allen Besuchern zur Verfügung. Leider fehlt die Information, von wann bis wann „tagsüber“ ist. Auch diesbezüglich scheint noch eine Info-Tafel zu fehlen. Jedenfalls befindet sich unterhalb des Knopfs zum Rufen des Lifts ein EuroKey-Schloss. Damit kann (davon gehe ich aus) der Lift auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten benutzt werden.

Fazit: Das BäreBähnli ist super. Endlich können auch Personen mit einer Gehbehinderung das volle Bärenpark-Erlebnis geniessen. Dass das Bähnli auch allen andern Besuchern offensteht, ist eine gute Lösung. Es bleibt zu hoffen, dass diese den Gehbehinderten von sich aus den Vortritt lassen, bis eine entsprechende Tafel installiert wird. Jetzt fehlen nur noch Parkplätze für Gehbehinderte.

Blick von oben: Bei unserem Besuch liegen die Bären im oberen Bereich herum.

Das BäreBähnli in Fahrt.

Blick von unten.

Warten auf den Lift.

Rufknopf und Eurokey-Schloss.

Nachtrag 12. Oktober 2015: Keine Stunde nach unserem Besuch ist das BäreBähnli bereits ausgefallen, wegen eines Software-Fehlers. Sicher aber auch wegen der starken Beanspruchung. Hier scheinen die Verantwortlichen etwas blauäugig gewesen zu sein: „Das Bähnli darf zwar von allen Besuchern gratis benützt werden, ist aber vor allem für Gehbehinderte gedacht“, meint Tierpark-Direktor Bernd Schildger gegenüber der Berner Zeitung. Würden „Plauschfahrten“ überhand nehmen, seien die Helfer im Bärenpark befugt, die Besucher darauf aufmerksam zu machen. Wir haben weit und breit keine Helfer gesehen, raten aber nach wie vor zur genannten Tafel.

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